Hier lebt ein Boxer!

Wenn Du nicht mit schmutzigen Pfoten und wackelndem Hintern begrüßt werden willst,
Bleib draußen, denn – hier lebt ein Boxer!

Wenn Du das Gefühl einer kalten Nase oder einer nassen Zunge nicht magst,
Bleib draußen, denn – hier lebt ein Boxer!

Wenn Du nicht über verstreutes Spielzeug stolpern willst,
Bleib draußen, denn – hier lebt ein Boxer!

Wenn Du denkst, ein Haus sollte immer aufgeräumt sein und nach Parfüm riechen,
Bleib draußen, denn – hier lebt ein Boxer!

Aber wenn Dich dies allen nicht stört... wirst Du sofort geliebt,
Wenn Du hereinkommst, denn – hier lebt ein Boxer!
Daß mir mein Hund viel lieber sei, sagst Du, o Mensch sei Sünde.
Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Wir müssen nicht um sein Zutrauen und seine Freundschaft werben :
Er ist als unser Freund geboren .
Schon als seine Augen noch geschlossen waren , glaubte er an uns ;
bereits vor seiner Geburt schenkte er sich den Menschen .
( Maurice Maeterlinck )
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Unser Hund!

Zwei Hundeaugen seh´n mich an,
kannst Du denn nicht versteh´n,
daß ich zu Dir nicht sprechen kann,
Dir nur ins Auge sehen.

Möcht´ doch so viel erzählen Dir
von meinen Hundedingen,
doch weil Verstand mir fehlt als Tier,
will es mir nicht gelingen.
So sag´ ich Dir durch meinen Blick,
was meinem Hundeherzen begegnet ist an Freud und Glück,
an Leid oder an Schmerzen.

Denn sind wir zwei auch Mensch und Tier,
doch eines uns verbindet,
die Seele die bei Dir und mir
und was Empfinden kündet.
Sie schimmert aus der Augen Grund,
sie läßt es leuchtend grüßen,
ein Leben lang bis zu der Stund´,
da sich´s wird ewig schließen.
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Die Liebe ist eine Art der Besessenheit (Mania). Es ist aber nicht einfach so, daß die Besessenheit (mit ihr das Entrücktsein) ein Übel sei. Das Größte, Höchste, Beste wird uns durch überschwängliche Begeisterung zuteil, doch nur wenn als Göttergabe die Entrückung kommt; denn wer ohne von der Musen Geist besessen zu sein, zu den Pforten der Dichtung gelangt und meint, er könne schon durch bloße Technik ein Dichter werden, der und seine Dichtung bleiben ohne Weihe und unvollkommen, und die Macht der gescheiten Klügler verschwindet vor dem Geschaffenen des von der Gottheit Besessenen.

(Plato)